Hardware:dbox2
Inhaltsverzeichnis
- 1 Allgemeines
- 2 Varianten
- 3 Fernbedienung
- 4 Anschlüsse
- 5 Innenleben
- 5.1 Hauptprozessor (CPU)
- 5.2 RAM Chips
- 5.3 Flash Chips
- 5.4 Tuner (Frontend)
- 5.5 CAM-Chip (SEC)
- 5.6 MPEG-2 Transport Demultiplexer Chip
- 5.7 MPEG-2 Audio/Video Decoder Chip
- 5.8 Digital Video Encoder (SAA7126)
- 5.9 Audio/Video-Switch (CXA)
- 5.10 Frontprozessor
- 5.11 Netzwerk-Schnittstelle
- 5.12 Speichererweiterung
- 5.13 Interrupts
- 5.14 Modem
- 5.15 LC-Display (LCD)
- 5.16 Netzteil
- 5.17 IR-Sender/Empfänger
- 5.18 Optischer Ausgang (S/P-DIF)
- 5.19 DiSEqC
Allgemeines
Die DBox2 wurde als Nachfolger der DBox1 hauptsächlich durch Premiere vertrieben. Ursprünglich wie die DBox1 wurde auch diese durch Nokia gefertigt. Premiere hat die DBox2 jedoch später auch von Sagem und Philips für sich bauen lassen. Die DBox2 ist als digitaler Satelliten- und Kabelreceiver (DVB-S und DVB-C) verfügbar.
Die ständige Weiterentwicklung der Produktionstechniken und der Leistungsfähigkeit bestimmter Chips hat auch vor der DBox2 nicht halt gemacht. Das hatte zur Folge, dass sich die DBox2 eines Herstellers nicht direkt mit der eines anderen Herstellers vergleichen lässt. So fertigte Nokia die DBox2 hautsächlich in der Kombination AViA500/GTX und später noch mit AViA600/GTX, während Philips und Sagem ausschließlich die Kombination AViA600/eNX verbauten. Sagem stattete außerdem viele seiner Boxen mit einem Flashbaustein aus, während Nokia und Philips immer zwei Flashbausteine einsetzten. Ein weiterer nicht weniger relevanter Unterschied liegt z.B. im verwendeten Tuner bzw. Frontend.
Die DBox2 wird bereits seit einiger Zeit nicht mehr hergestellt, die u.a. von Premiere weiterhin angebotenen Geräte sind so genannte "refurbished" Boxen. Das sind generalüberholte Boxen mit einem Jahr Garantie.
Nähere Informationen zu den einzelnen Boxen der genannten Hersteller sind hier zu finden.
Varianten
Die DBox2 gibt es von drei verschiedenen Herstellern: Nokia, Philips und Sagem. Je nachdem welcher Hersteller die Box gefertigt hat, werden unterschiedliche Flashbausteine verwendet. Gefertigt werden diese entweder von Intel oder AMD.
DBox2 von Nokia
Die DBox2 von Nokia gibt es sowohl mit Intel als auch mit AMD Flashbausteinen. Es wurden immer zwei verbaut. Als MPEG-Dekoder ist entweder ein Avia500 oder ein Avia600 in der Box, als Demux ein GTX. Es gibt zwei verschiedene Fernbedienungen von Nokia.
DBox2 von Philips
Die Philips - DBox2 gibt es nur als Sat Version und auch nur mit 2 Intel-Bausteinen und der Dekoder/Demux-Kombination Avia600/eNX.
Ein "berühmtes" Problem der Philips ist der sogenannte "Fernbedienungsbug" der sich dadurch bemerkbar macht, dass unter anderem beim schnellen Umschalten mit den Hoch-Runter-Tasten der Fernbedienung auf einmal Zahlen erkannt werden.
DBox2 von Sagem
Die DBox2 von Sagem gibt es sowohl mit Intel als auch mit AMD Flashbausteinen. Die Sagem DBox2 ist das einzige Modell bei dem es Boxen mit nur einem 8MB Intel Flashbaustein gibt.
Fernbedienung
Es gibt drei verschiedene Fernbedienungen für die DBox2. Alle drei haben die gleichen Funktionen und unterscheiden sich nur in der Anordnung der Tasten.
Nokia
neue Fernbedienung | alte Fernbedienung |
Die alte Fernbedienung wird nur von Nokia-Boxen erkannt, die neue kann auch an Sagem und Philips benutzt werden. Umgekehrt können Nokias mit allen 3 Fernbedienungen gesteuert werden.
Sagem und Philips
Hinweis: Für die Philips Fernbedienung gibt es eine Umbauanleitung um die Funktionstüchtigkeit zu erhöhen.
Anschlüsse
Die DBox2 verfügt über diverse Anschlussmöglichkeiten. Hier kann z.B. ein Fernsehgerät, eine Stereoanlage, ein Videorekorder, ein Telefonanschluss oder ein Netzwerk angeschlossen werden.
DBox2 (Sat)
1x | 230 V Input |
1x | Stereo RCA (Cinch) Output |
2x | Scart (1x TV, 1x VCR) |
1x | VCR Steuerung (via Infrarot / "Sichtkontakt" zwischen DBox2 und VCR muss bestehen) |
1x | Digital Audio (Optisch, IEC-958) |
1x | RS 232 (Serieller Anschluss) |
1x | Telefon (RJ11) |
1x | Ethernet (RJ45 - 10MBit/Halb-Duplex) |
1x | LNB (400 mA) |
1x | Analog Receiver Anschluss (um das Signal bei ausgeschalteter DBox2 an einen Analog-Receiver "durchzuschleifen") |
DBox2 (Kabel)
1x | 230 V Input |
1x | Stereo RCA (Cinch) Output |
2x | Scart (1x TV, 1x VCR) |
1x | VCR Steuerung (via Infrarot / "Sichtkontakt" zwischen DBox2 und VCR muss bestehen) |
1x | Digital Audio (Optisch, IEC-958) |
1x | RS 232 (Serieller Anschluss) |
1x | Telefon (RJ11) |
1x | Ethernet (RJ45 - 10MBit/Halb-Duplex) |
1x | Antenne (Koaxialbuchse für den Kabelanschluss) |
1x | TV / VCR (Koaxialstecker um das Eingangssignal an weitere Geräte "durchzuschleifen") |
Innenleben
Hauptprozessor (CPU)
Als CPU (Central Processing Unit) der DBox2 kommt ein ursprünglich von Motorola entwickelter MPC823 zum Einsatz. Es handelt sich dabei um einen mit 66MHz. getakteten 32Bit Prozessor mit PowerPC-Kern (PowerPC wird gerne auch durch "PPC" abgekürzt) und integrierter Kommunikations-Peripherie. Das heißt, dass diverse Interfaces wie z.B. ein USB-Kanal und ein I2C-Port bereits im Prozessor integriert sind. Die Netzwerkschnittstelle der DBox2 ist mit Ausnahme des Tranceiver-Chips z.B. ebenfalls innerhalb der CPU realisiert. Aufgrund des Designs der DBox2 ist der USB-Kanal leider nicht verwendbar, da u.a. bestimmte Anschlussleitungen bereits für andere Dinge genutzt werden.
Die CPU ist bei der DBox2 in einem BGA-Gehäuse (Ball Grid Array) auf dem Mainboard aufgelötet. Dabei werden die einzelnen Anschlusskontakte eines BGA-Gehäuses (kleine Lötmittelperlen) beim Auflöten mittels einer speziellen Heißluftlötstation kurz aufgeschmolzen und bilden dadurch den Kontakt zu den Anschlüssen des Mainboards. Der Wechsel einer CPU ist daher aufwendig und kann nur durch teures Equipment und dem entsprechenden Know How durchgeführt werden.
Technische Daten können hier eingesehen werden:
RAM Chips
Hauptspeicher (RAM) wird immer und grundsätzlich zur Ausführung von Programmcode benötigt. Bei der DBox2 kommen insgesamt 32MB RAM zum Einsatz. Es handelt sich dabei um SDRAM, der entweder komplett auf dem Mainboard aufgelötet ist oder bei älteren Nokia-Boxen auch je zur Hälfte onboard und als Modul auf der Speichererweiterung sitzt.
Flash Chips
Die Flashbausteine dienen der dauerhaften Speicherung der Betriebssoftware. Mit Ausnahme von einigen frühen und Entwickler-Boxen hat jede DBox2 8MB Flashspeicher. Der Zugriff auf den Flashspeicher erfolgt immer mit 32Bit Breite.
Der AMD 29DL323CB ist in Nokia und Sagem verbaut (paarweise, 2x16Bit Datenbus).
Der Intel TE28F320C3B ist in den Boxen aller 3 Hersteller zu finden (paarweise, 2x16Bit Datenbus).
Den Intel E28F640J3A gibt es ausschließlich in der Sagem 1xIntel. Da dieser Chip 8MB hat (daher "solo" verwendet wird) und wie die anderen Flashs nur einen 16Bit Datenbus, wird der Bus mit einem GAL (kleiner Chip unterhalb des Flashs) gemultiplext, also 2 16Bit Worte hintereinander ausgegeben.
Weitere Flashversionen (nur 4MB, Flashs von ST-Micro) sind nur in Entwicklerboxen aufgetaucht, in "freier Wildbahn" haben diese keine Bedeutung.
Tuner (Frontend)
Der Tuner eines jeden Empfängers dient zum Empfang der vom Sender ausgestrahlten Trägerfrequenz, auf der die eigentlichen Nutzdaten durch ein entsprechendes Modulationsverfahren (z.B. AM=Amplitudenmodulation oder FM=Frequenzmodulation) "aufmoduliert" wurden.
Der Tuner empfängt den Träger entweder durch Vorwahl einer Frequenz (z.B. durch den Benutzer) oder durch ein geeignetes Verfahren zur automatischen Erkennung von entsprechenden Trägerfrequenzen. Nachdem der Tuner auf eine Trägerfrequenz "getuned" hat, greift der PLL (Phase Locked Loop/Geschlossener Phasenregelkreis) des Tuners und sorgt dafür, dass der Tuner auf der Trägerfrequenz stabil getuned (abgestimmt) bleibt. Im Weiteren greifen dann noch zusätzliche Mechanismen zur Optimierung der Empfangsqualität durch Einsatz einer automatischen Signal-Verstärker/-Begrenzer-Schaltung (AGC=Automatic Gain Control).
Durch den Demodulator wird nun das Nutzsignal bzw. die Nutzdaten in verschiedenen Schritten aus dem Trägersignal gefiltert. Dabei kommen natürlich auch diverse Verfahren zur Rauschunterdrückung zum Einsatz.
Das gesamte Gebilde aus Tuner/PLL/AGC/Demodulator/ZF und weiteren Schaltungen wird in der Regel auch als "Frontend" bezeichnet. Heute wird dies üblicherweise durch hochintegrierte Schaltkreise zusammen mit dem eigentlichen Tuner als komplettes Produkt durch die Hersteller vertrieben.
DVB-S (Satellit)
Nokia | Sagem | Philips | |
Demodulator | VLSI VES1893 oder VLSI VES1993 | VLSI VES1993 | Philips TDA8044 |
PLL | Zarlink SP5668 oder Philips TSA5059 | Philips TSA5059 | Philips TSA5059 |
Bei DVB-S wird die so genannte "Quadrature Phase Shift Keying" (QPSK) Modulation verwendet.
DVB-C (Cable/Kabel)
Nokia | Sagem | Philips | |
Demodulator | VLSI VES1820 | Atmel AT76C651 | ST STV0297 |
PLL | Zarlink SP5659 | Infineon TUA6010XS | Philips TSA5512 |
Bei DVB-C hingegen verwendet man die "Quadrature Amplitude Modulation" (QAM) (hängt im Detail vom Kabelnetzbetreiber ab!).
DVB-T (Terrestrisch)
Nokia | Sagem | Philips | |
Demodulator | Infineon SQC6100 | - | - |
PLL | Zarlink SP5668 | - | - |
Für DVB-T wurden die Modulationsverfahren QPSK, 16-QAM und 64-QAM definiert.
Bei der DVB-T Übertragung handelt es sich um ein als "Coded Orthogonal Frequency Division Multiplex" (COFDM) bezeichnetes Mehrträgerverfahren. Dabei werden viele in geringem Frequenzabstand nebeneinander liegende Trägersignale einzeln moduliert und als Gesamtsignal übertragen.
CAM-Chip (SEC)
CAM steht für "Conditional Access Module" und bezeichnet einen Standard zum Einsatz von Entschlüsselungsmodulen in so genannten CIs, was selbst einen Standard darstellt und für "Common Interface" steht.
Ist ein Digital-Receiver mit einem CI ausgestattet, dann kann er der Theorie nach jedes dem Standard entsprechende CAM aufnehmen und somit jede verfügbare Verschlüsselungstechnologie in Verbindung mit einer entsprechenden Smartcard entschlüsseln.
Schon bei der DBox1 war der Weg zu einer proprietären Lösung zu erkennen, da die dort eingesetzten CAMs keine CI-CAMs waren (auch wenn das Hardwareinterface genauso aussieht!), sondern eine eigene Lösung, die über I2C angesprochen wurde.
Bei der DBox2 ist BetaResearch dann noch einen Schritt weiter gegangen und hat von vornherein alternative Verschlüsselungssysteme ausgeschlossen. Das CAM ist bei der DBox2 fest auf dem Mainboard aufgebracht und wird durch den SEC-Chip verkörpert. Es handelt sich bei dem Chip um eine Eigenentwicklung von BetaResearch, zu der es keine offizielle Dokumentation gibt und dessen Firmware nicht nur verschlüsselt sondern auch noch signiert ist.
Hinweis:
Zusätzlich zur Hardware (CAM) ist immer auch eine Lizenzgebühr an den entsprechenden Verschlüsselungslizenzinhaber abzuführen, daher ist der Einsatz von nicht lizenzierter Verschlüsselungstechnik illegal. Im Kontext mit der DBox2 bedeutet dies, dass der potentielle Einsatz anderer Verschlüsselungen -außer der von Premiere eingesetzten- mit der DBox2, welche aufgrund des fehlenden CIs der DBox2 nicht durch ein legal lizenziertes CAM realisiert werden kann, grundsätzlich rechtlich nicht erlaubt ist. Fragen dazu können gerne an Premiere gerichtet werden: [1] oder Premiere
MPEG-2 Transport Demultiplexer Chip
Der in der DBox2 eingesetzte "MPEG-2 Graphics Transport Demultiplexer Processor" -im Folgenden "Demux" genannt- wurde von der Firma C-Cube entwickelt, welche später durch das Unternehmen LSI-Logic übernommen wurde. Er wurde in verschiedenen Varianten hergestellt, die vor allem durch eine kontinuierliche Weiterentwicklung der eingesetzten Technologie begründet war.
Der Chip hat folgende Aufgabe:
Um verschiedene Signale bzw. Informationen gebündelt über einen Übertragungskanal zu übermitteln, werden die entsprechenden Einzelsignale durch einen Multiplexer zu einem komplexen Gesamtsignal geschnürt und mit geeigneten Zusatzinformationen zum korrekten Entschnüren der Einzelsignale (Demultiplexen) versehen. Die DVB-Spezifikation sieht u.a. vor, die einzelnen Signale/Daten, welche ein Sender zu seinem Programm anbieten kann, zu einem gemeinsamen Datenbündel zusammenzufügen. Diese Daten wie z.B. EPG-Informationen, Videotext aber auch die Audio-/Video-Daten selbst usw. werden zu einem Paket zusammengefügt. Der Demux trennt nun dieses Gesamtpaket wieder in seine Einzelinhalte auf und stellt dabei z.B. die AV-Signale dem "MPEG-2 Audio/Video Decoder Chip" zur Verfügung.
GTX
Demuxer Chip, den man nur in den Boxen des Herstellers Nokia findet. Der GTX ist der Vorgänger vom eNX Chip und hat weniger Features. Der Vorteil des GTX gegenüber dem eNX ist, dass es nicht so viele verschiedene Baureihen des Chips gab und das auf Grund dessen es leichter war für die Developer der Linux@Dbox2 Soft, die Treiber für den Chip zu schreiben.
eNX
Diesen Chip findet man in den Boxen der Hersteller Sagem und Philips. Der Demux demultiplext den Datenstrom und leitet ihn an den MPEG-Dekoder bzw. die CPU weiter und er ist auch noch für das OSD zuständig.
MPEG-2 Audio/Video Decoder Chip
Der "MPEG-2 Audio/Video Decoder Chip" der DBox2 wurde ursprünglich ebenfalls durch C-Cube entwickelt. In der DBox2 wurden der AViA500 und der AViA600 in noch zusätzlichen Detailvariationen eingesetzt, auf die aber nicht weiter eingegangen werden soll. Vom Hersteller wurde der Einsatz im Gespann mit dem GTX/eNX-Chip vorgesehen, was zumindest bei der DBox2 auch so realisiert wurde.
Der Chip hat folgende Aufgabe:
Durch den "MPEG-2 Audio/Video Decoder Chip" wird der vom Transport-Demultiplexer erzeugte Transport Stream dekodiert. Das heißt, dass die durch den MPEG2-Standard zur Verringerung der Datenmenge (Datenreduktion) komprimierten digitalen Audio/Video-Daten wieder zu getrennten und unkomprimierten digitalen Audio- und Video-Daten dekodiert werden. Da der MPEG2-Standard eine so genannte verlustbehaftete Kompression beschreibt, in der im Wesentlichen abwechselnd ein Vollbild gefolgt von diversen Differenzbildern usw. übertragen werden, muss der A/V-Decoder nicht nur dafür sorgen, dass die Daten nach einem vorbestimmten Algorithmus entpackt werden, sondern er muss auch die verlorengegangenen Daten substituieren, denn am Ende müssen vom A/V-Dekoder wieder vollwertige, unkomprimierte digitale Audio- und Video-Daten ausgegeben werden. Die zur Verwendung kommenden Algorithmen (Ein Algorithmus ist eine eindeutige Beschreibung eines endlichen Verfahrens zur Lösung eines bestimmten Problems) zur Dekomprimierung der MPEG2-Kodierten Daten, sowie die Strategien zur Erzeugung (in der Regel aufwendige Interpolationsverfahren) möglichst realitätsnaher Daten, machen die Qualität eines MPEG2-Dekoders aus.
AViA500
Dieser wurde nur in alten Nokia-Boxen verbaut.
AViA600
Dieser wurde in allen Boxen der drei bekannten Hersteller eingebaut.
Digital Video Encoder (SAA7126)
Der "Digital Video Encoder" (kurz DENC) sorgt für die Umsetzung der vom "MPEG-2 Audio/Video Decoder Chip" angelieferten digitalen Video-Signale (im Standardformat der ITU-R BT.601/BT.656) in die üblichen analogen Signalarten, die in der Fernsehtechnik eingesetzt werden (z.B. RGB, CVBS und S-Video). Er besitzt dafür mehrere DACs (Digital-Analog-Converter). Einige DENCs können optional auch das "Macrovision® Copy Protection"-Signal zur Unterbindung von (analogen) Mitschnitten erzeugen. In der DBox2 kommt der SAA7126 von Philips zum Einsatz.
Nähere Informationen zum SAA können hier eingesehen werden:
Audio/Video-Switch (CXA)
Der von Sony hergestellte "Audio/Video-Switch" wurde je nach Hersteller in verschiedenen Typen (z.B. Nokia=CXA2092Q oder Sagem=CXA2126Q) u.a. zur Bereitstellung der Scart-Anschlüsse der DBox2 eingesetzt.
- CXA (PDF-Dokument)
Frontprozessor
Der Frontprozessor (FP) ist ein speziell für die DBox2 hergestellter Mikrocontroller mit maskiertem ROM. Die CPU an sich ist ein standard NEC Mikrocontroller der 78K-Serie. Da die fest eingebrannte Firmware aber bisher nicht ausgelesen werden konnte, kann man einen Ersatz nur aus einer anderen DBox2 beziehen. Zu seinen Aufgaben gehören folgende Funktionen:
- Steuern der Polarisationsumschaltung (Vertikal/Horizontal) für das LNB
- Setzen der Tuningfrequenzen für die Tuner der Nokia-Boxen (3wire-bus)
- Erzeugen der 22kHz. Signale für DiSEqC (nur VES1893 und VES1993) (Nokia und Sagem)
- Betrieb der Hintergrundbeleuchtung des LCD inkl. Dimmen und Auto-Dimmen
- Betrieb der LEDs (Gehäusefront)
- Funktion der Tasten (Gehäusefront)
- IR-Funktionen (inkl. Keyboard und Mouse)
- Reboot und Shutdownfunktionen (Power on/off bzw. Deep-Standby)
- Steuern des "Resetbus" (betrifft u.a. das CAM)
- Steuern der Wakeup-Timer
- Scart-Umschaltung (im Zusammenspiel mit dem Audio/Video-Switch (CXA))
Netzwerk-Schnittstelle
Das Ethernet-Interface der DBox2 wurde innerhalb der CPU realisiert. Nur der Tranceiver-Chip sitzt als diskretes Bauteil auf dem Mainboard bzw. einer Interfaceplatine der DBox2.
Das Netzwerk-Interface der DBox2 ist schaltungsbedingt fest auf 10MBit/HalbDuplex eingestellt. Durch einen elektrischen Eingriff und Patchen des Linux-Kernels kann er fest auf 10MBit/VollDuplex eingestellt werden. Zuzeit ist es nicht klar, ob dieser Eingriff auf allen Versionen der DBox2 problemlos funktionert. Zumindest auf einer Sagem DBox2 mit LevelOne LXT905LC Transiver konnte der Umbau erfolgreich durchgeführt werden. Es sind aber weitere Tests auf anderen Boxen nötig.
Artikel Fullduplex Umbau
Speichererweiterung
Sagem-Boxen kann man mit einem 32MB Modul von Kingston (KTH-LJ4100/32, entspricht HP C7845A) auf 64MB Arbeitsspeicher erweitern. Ein Kingston KTH-LJ4100/64 mit 64MB funktioniert ebenfalls, es werden allerdings nur 32MB davon erkannt, sodass insgesamt 64MB zur Verfügung stehen.
Die Belegung des Ports der Sagem (Jolt)
01 gnd 51 gnd 02 d15 52 d07 03 d14 53 d06 04 d13 54 d05 05 d12 55 d04 06 3v3 56 3v3 07 d11 57 d03 08 d10 58 d02 09 d09 59 d01 10 d08 60 d00 11 we1* 61 we0* 12 gnd 62 gnd 13 a29 63 a28 14 a27 64 a26 15 a25 65 a24 16 a23 66 a22 17 a21 67 a20 18 gpl_a0* 68 ba0 19 ba1 69 a18 20 a17 70 a19 21 3v3 71 3v3 22 a15 72 gpl_a2* 23 cs0* 73 gpl_a3* 24 reset_flash* 74 gpl_a4* 25 clkout_mod 75 26 gnd 76 gnd 27 gpl_a5* 77 28 oe* 78 a15 29 cs2* 79 30 cs2* 80 31 3v3 81 3v3 32 a13 82 a14 33 a11 83 a12 34 a09 84 a10 35 rsv1 85 36 gnd 86 gnd 37 we3* 87 we2* 38 d31 88 d23 39 d30 89 d22 40 d29 90 d21 41 d28 91 d20 42 3v3 92 3v3 43 d27 93 d19 44 d26 94 d18 45 d25 95 d17 46 d24 96 d16 47 gnd 97 gnd 48 98 49 99 50 3v3 100
Interrupts
Eine Liste der verwendeten Interrupts:
IRQ0 - ??? IRQ1 - AViA 500/600 IRQ2 - Pre-Processor IRQ3 - Descrambler-Block IRQ4 - MPEG-Block IRQ5 - AViA 500/600 IRQ6 - ??? IRQ7 - Tuner
Modem
Die DBox2 hat ein eingebautes Modem. Dieses Modem war ursprünglich dafür vorgesehen, Mehrwertdienste und Abrechnungen über den Telefonanschluss zu ermöglichen. Das Modem im eigentlichen Sinne wird von Neutrino nicht unterstützt. Das Modem arbeitet mit 3,3V-TTL Pegeln (High=3,3V). Für eigene Anwendungen (Einbau eines zweiten COM Ports) muss der Signalpegel an die RS232 Spezifikation angepasst werden. Diesbezügliche Schaltungen (meist basierend auf dem IC MAX232<-Datenblatt) findet man zuhauf im Internet.
Die Anschlussbelegung des Steckers (Modem abgezogen, Blick von oben auf das Board):
Nokia
1 3 5 7 9 11 13 15 17 19 * * * * * * * * * * ---> dbox Frontblende * * * * * * * * * * 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 1 GND 2 RTS 3 4 5 6 DTR 7 8 VCC 9 10 GND 11 TxD 12 RxD 13 CTS 14 15 GND 16 17 18 19 GND 20
Philips
1 3 5 7 9 11 * * * * * * -----> Netzteil * * * * * * 2 4 6 8 10 12 1 GND 2 VCC 3 4 5 6 7 8 9 10 TxD 11 12 RxD
Sagem
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 * * * * * * * * * * * * -----> Netzteil 1 SMTXD2 2 SMRXD2 3 GND 4 CTS (PC4) 5 Vpp 6 !DTR (PB16) 7 GND 8 !DCD (PC15) 9 !Resetleitung (vom FP) 10 !RTS (PB17) 11 KR/RETRY/IRQ4/SPKROUT (Pin B7 vom MPC823) 12 !Sleepmode (vom FP)
derget hat sich vor einiger Zeit mit dem Thema befasst und auf seiner Website einige Erläuterungen.
LC-Display (LCD)
Das LCD hängt mit seinen Adressleitungen direkt an der CPU. Die Hintergrundbeleuchtung wird durch den so genannten Frontprozessor gesteuert.
Netzteil
Das Netzteil der DBox2 entspricht einem Standard-Schaltnetzteil, wie es heute in nahezu jedem elektronischen Gerät eingesetzt wird und dessen Leistungsaufnahme nicht durch ein konventionelles Netzteil abgedeckt werden kann. Schaltnetzteile zeichnen sich vor allem durch einen deutlich höheren Wirkungsgrad (geringe Verlustleistung) bei kleinerer Baugröße -vor allem des Trafos- aus, was sich u.a. in einer niedrigeren Wärmeentwicklung bemerkbar macht.
Bei einem Schaltnetzteil wird im Primärteil die Wechselspannung in der Regel durch einen Brückengleichrichter mit anschließender Glättung und Siebung der Primärwicklung des Transformators zugeführt. Eine Elektronik (inkl. Oszillator, Taktfrequenz liegt je nach Netzteil zwischen 30-100kHz.) sorgt nun dafür, dass der in Reihe zur Primärwicklung liegende Schalttransistor einen kurzen Stromfluss durch die Primarwicklung erzeugt. Dadurch wird eine Spannung in die Sekundärwicklung des Transformators induziert. Die Pulslänge zum Durchsteuern des Schalttransistors bestimmt dabei die Amplitude (Höhe) der am Ausgang der Sekundärwicklung erzeugten Spannung.
Durch die galvanische Trennung werden Störungen auf der Primärseite deutlich schwächer auf der Sekundärseite wiedergegeben. Im Weiteren wird die hochfrequente Sekundärspannung nun wieder gleichgerichtet und geglättet/gesiebt. Geeignete Stabilisierungsschaltungen sorgen für eine möglichst stabile Gleichspannung. Diese Spannung kann höher als die gleichgerichtete Eingangsspannung sein. Im Normalfall werden durch mehrere Sekundärwicklungen eine ganze Reihe von unterschiedlich hohen Spannungen erzeugt.
IR-Sender/Empfänger
Die DBox2 verfügt über einen IR-Empfänger, der am Frontprozessor angeschlossen ist.
Eine IR-Sendediode ist am Demux angeschlossen.
Der IR-Empfänger am Frontprozessor ist für die Fernbedienung und die optional erhältliche Keyboard-/Mouse-Kombination zuständig.
Die IR-Sendediode am Demux ist zur Aufnahmesteuerung eines Videorekorders gedacht, welche durch LIRC realisiert werden kann.
Der Demux besitzt theoretisch auch die Möglichkeit, ein IR-Signal zu dekodieren, die in der DBox2 am Eingang des Demux verbaute Empfangsdiode ist dafür aber nicht geeignet, da im Gegensatz zum Frontprozessor der Demodulator fehlt. Wird allerdings ein entsprechender IR-Demodulator nachgerüstet, kann über LIRC oder einen alternativen Input-Event-Treiber auch ein Fernbedienungssignal ausgewertet werden.
Optischer Ausgang (S/P-DIF)
Die DBox2 besitzt hinten einen optischen Ausgang für das AC3-Signal, was teilweise mitgesendet wird. Dieser wird über ein TOTX178a von Toshiba realisiert und ist direkt an dem AViA angeschlossen. Die Reichweite beträgt maximal 5 Meter und die Datenrate maximal 6 Mb/s.
DiSEqC
siehe: DiSEqC.
DiSEqC mit der DBox2
22kHz. Signale, also auch DiSEqC, werden bei den Boxen von Nokia und Sagem vom Frontprozessor erzeugt. Bei Philips übernimmt das Frontend diese Aufgabe.