VGA Ausgang für dbox möglich?

[Tommy]

HiHo,

die Boardsuche nach VGA erzielte tatsächlich 0 Treffer. Drum hier mal die Frage an die Experten.

Ist es möglich die Dbox mit einem VGA Ausgang auszustatten um einen gemeinen LCD Monitor daran zu betreiben? Ich habe hier 2 17 Zöller TFT nutzlos rumstehen und andererseits in der Küche einen 14" Röhrenfernseher an der dbox. Versuche mit Scart->VGA Adapter sahen grauslich aus und bringen einen mords Kabelverhau mit sich.

Barf hat sich hier http://www.bengt-martensson.de/dbox2/io ... loose+ends intensiv mit der Materie "Video" beschäftigt - leider verstehe ich nichts von dem was auf der Seite beschrieben ist. Andererseits wird ja auch an HDMI geforscht.

Geht sowas (VGA Ausgang) umzsetzen?

Gruß,
Tommy

[seife]

Ich habe ziemlich lange sowas http://www.conrad.de/goto.php?artikel=994736 genutzt und das Bild war sehr gut (s-video in die box, dahinter ein 22" TFT).
Allerdings gibt es diese Geräte in verschiedenen "Qualitätsstufen".

[Tommy]

@Seife:
Scheinbar habe ich die China Version davon (29Eur). Das Bild ist unter aller Kanone. Erschwerend kommt hinzu das TV und Box auf einer Wandhalterung stehen (rundum einsehbar) Der Kabelverhau ist schon extrem.
Dbox -> Scartkabel -> Konverter -> VGA Kabel -> Monitor +
Konverter -> Audiokabel -> Monitor +
Separates Netzteil -> Konverter

So viel kann man gar nicht verstecken

[Fridolin]

Ein VGA-Anschluß ist letztlich nichts weiter als ein RGB-Eingang, und die dbox liefert ja bekanntlich unter anderem auch ein RGB-Signal. Sofern der Monitor ca. 800x600 Pixel bei 50Hz interlaced anzeigen kann, müßte man die dbox also direkt an den Monitor anschließend können und muß dabei allenfalls mit der Sync (gemeinsam / getrennt / auf Grün) etwas basteln.

Hast Du es schonmal so wie hier beschrieben probiert? Falls das nicht klappt, kann man einen sogenannten Sync-Stripper einsetzen, der das gemeinsame SYNC-Signal aus dem Composite-Signal des SCART-Anschlusses aufsplittet in HSync und VSync, wie es am VGA-Eingang erwartet wird. Die entsprechende Schaltung läßt sich auf einer streichholzschaltelgroßen Lochrasterplatine aufbauen und u.U. sogar in der dbox unterbringen.

Womöglich wird das Ganze aber einfach daran scheitern, daß Dein Monitor die benötigte Auflösung nicht mit 50Hz interlaced anzeigen kann, da er dafür Horizontalfrequenzen ab ca. 15kHz verarbeiten können müßte.

Die oben erwähnten Video->VGA-Adapter wandeln jedenfalls ein Video-Signal (Composite, S-Video) in ein RGB-Signal um. Über diesen Umweg wird man nie ein wirklich gutes Bild erhalten.


Fridolin

[seife]

Womöglich wird das Ganze aber einfach daran scheitern, daß Dein Monitor die benötigte Auflösung nicht mit 50Hz interlaced anzeigen kann,

was meiner Erfahrung nach auf alle TFTs zutrifft.

Die oben erwähnten Video->VGA-Adapter wandeln jedenfalls ein Video-Signal (Composite, S-Video) in ein RGB-Signal um. Über diesen Umweg wird man nie ein wirklich gutes Bild erhalten.

Das kann man so nicht sagen. Mein Teil hatte - vermutlich auch wegen der umfangreichen Postprocessing-Funktionen - schon ein recht ordentliches Bild.
Heute gibt es in dieser Preisklasse schon LCD-Fernseher selber Größe, aber die haben - trotz RGB Eingang - nicht unbedingt ein besseres Bild.

[Tommy]

...ja aber immer bleibt die Kabelage. Gut man könnte so ein Conrad Teil ausschlachten und das Innenleben in die Box reinfrickeln so das nur die VGA Buchse an der Rückwand bleibt.

Im Prinzip fehlt doch nur die Frequenz - so wie ich das bis jetzt gelesen habe - da ja RGB vorhanden ist. Kann man diese Frequenz nicht irgendwie in der Box erzeugen?

[Fridolin]

Womöglich wird das Ganze aber einfach daran scheitern, daß Dein Monitor die benötigte Auflösung nicht mit 50Hz interlaced anzeigen kann,

was meiner Erfahrung nach auf alle TFTs zutrifft.

Das stimmt leider, und als zusätzliche Schwierigkeit synchronisieren viele TFTs nichtmal auf 50Hz non-interlaced, sondern können nur Vertikalfrequenzen ab 55 oder gar 60Hz darstellen.

Die oben erwähnten Video->VGA-Adapter wandeln jedenfalls ein Video-Signal (Composite, S-Video) in ein RGB-Signal um. Über diesen Umweg wird man nie ein wirklich gutes Bild erhalten.

Das kann man so nicht sagen. Mein Teil hatte - vermutlich auch wegen der umfangreichen Postprocessing-Funktionen - schon ein recht ordentliches Bild.

Ok, wenn man von einem S-Video-Signal ausgeht, mag es akzeptabel sein. Aber speziell Composite-Signale (und auch S-Video, wenn auch weit weniger stark) neigen zu Schatten an vertikalen Linien, zu Wabern an nicht-horizontalen Kanten und generell zum Rauschen. Ich kann mir nicht so recht vorstellen, daß ein einfacher SCART-VGA-Adapter diese Störungen (die man bei RGB normalerweise nicht kennt) wirklich beseitigen kann.

Außerdem: die dbox hat das Bildmaterial ja als digitales Component-Signal (YUV) vorliegen (so ist es im MPEG codiert). Die Umwandlung YUV->RGB ist praktisch verlustfrei, und der Fernseher erwartet ja sowieso ein RGB-Signal. Der Aufwand für den SCART-VGA-Adapters ist hier also minimal, es entsteht im wesentlichen nur eine zusätzliche A/D-Wandlung am Eingang und eine D/A-Wandlung am Ausgang des Adapters.

Soll das Signal dagegen per Composite an den Adapter übertragen werden, dann muß die dbox die Farbinformationen (U und V) zusätzlich zum Helligkeitssignal Y auf eine Leitung quetschen. Das ist verlustbehaftet, weil für die Farbsignale im Composite-Signal nicht genügend Bandbreite zur Verfügung steht. Der Adapter muß dann aus diesem einen, gemeinsamen Signal wieder die drei einzelnen Komponenten (Y, U und V) herausfischen, und wie gut das gelingt, hängt sehr vom Aufwand der verwendeten Schaltung ab (und Aufwand kostet bekanntlich Geld, wird also gerne eingespart). Erst dann kann das Signal wieder digitalisiert und nach RGB umgerechnet werden. Der Weg ist hier also deutlich länger und schon prinzipbedingt (also unvermeidlich) verlustbehaftet. Bei S-Video ist es nicht ganz so schlimm, weil hier "nur" die beiden Farbsignale U und V über eine gemeinsame Leitung übertragen werden, im Prinzip ist das Problem aber dasselbe.


Vor etlichen Jahren gab es mal sogenannte Flickerfixer für den Amiga, die dazu verwendet wurden, einen VGA-Monitor an den Videoausgang anzuschließen. Diese gab es sowohl in einer internen Ausführung (die hier nicht weiterhilft) als auch als externe Geräte. IIRC haben diese das RGB-Signal des Amiga benutzt, um das VGA-Signal zu erzeugen, evtl. wäre das mal einen Versuch wert. Problem könnte aber auch hier sein, daß aktuelle Monitore kein Bild mit 50Hz anzeigen können.

Heute gibt es in dieser Preisklasse schon LCD-Fernseher selber Größe, aber die haben - trotz RGB Eingang - nicht unbedingt ein besseres Bild.

HD-Fernseher und das Hochskalieren von PAL-Signalen sind ja sowieso ein Kapitel für sich. Und natürlich ist es kein Kunststück, auch aus einem RGB-Signal ein schlechtes Bild zu erzeugen, da muß man nur an der "richtigen" Stelle sparen..


Fridolin

[Fridolin]

.Im Prinzip fehlt doch nur die Frequenz - so wie ich das bis jetzt gelesen habe - da ja RGB vorhanden ist. Kann man diese Frequenz nicht irgendwie in der Box erzeugen?

Ganz so einfach ist es leider nicht. Über das HSync-Signal bekommt der Monitor mitgeteilt, wann eine neue Bildzeile beginnt. Die Horizontalfrequenz, um die es hier geht, gibt an, wie viele Bildzeilen pro Sekunde ausgegeben werden. Ein Fernsehbild besteht aus ca. 600 Zeilen, die 25x pro Sekunde ausgegeben werden, das macht also ungefähr 600 * 25 = 15000 Zeilen pro Sekunde. Die Horizontalfrequenz liegt damit bei 15000Hz = 15kHz.

Ältere Monitore konnten ein solches Bild mit einer Horizontalfrequenz von 15kHz anzeigen, moderne Monitore erwarten oft eine Horizontalfrequenz von 30kHz oder mehr, also doppelt so viele Bildzeilen, wie sie ein Fernsehbild liefert, pro Sekunde. Es genügt daher nicht, einfach das HSync-Signal zu "beschleunigen", sondern man müßte natürlich auch den Inhalt der Bildzeilen dazu passend schneller ausgeben. Dazu wird man die dbox aber nicht überreden können.

Die Aufgabe dieser SCART->VGA-Adapter besteht also im wesentlichen darin, jedes Einzelbild zwischenzuspeichern und es dann mehrmals an den Monitor auszugeben, so daß dort die 600 Zeilen z.B 50x (statt 25x) pro Sekunde ankommen, was dann zu einer für den Monitor passenden Horizontalfrequenz von ca. 30kHz führt..


Fridolin


PS: Die Geschichte mit den Halbbildern habe ich jetzt bewußt beiseite gelassen, das ändert ja auch nichts gundsätzliches.

[seife]

Ich will dir da in der Theorie gar nicht widersprechen.
In der Praxis war das Bild mit dem oben angeführten Gerät allerdings wirklich ziemlich gut. Und für alles andere müsste man einen Aufwand treiben, der dem HDMI-Projekt vergleichbar wäre.

Schön wäre es, wenn es diese VGA-Konverter mit RGB-Eingang gäbe anstelle nur Composite oder S-Video, aber das habe ich, zumindest im nichtprofessionellen Bereich, noch nirgends gesehen...