Hardware:dbox2:FullDuplexUmbau

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Achtung

Alles was ihr mit dieser Anleitung eurer DBox2 antut, geschieht auf eigene Gefahr. Wir übernehmen keine Haftung für irgendwas. Bitte achtet auch darauf, dass die DBox2 euer Eigentum sein muss. Auf keinen Fall solltet ihr diese Modifikationen an einer Mietbox durchführen!

Da an der Box Hardwaremodifikationen durchgeführt werden, erlischt natürlich eine eventuell vorhandene Garantie oder Gewährleistung. Außerdem muss die Box dazu natürlich geöffnet werden, wodurch man mit sehr hohen Spannungen in Berührung kommen kann, die für den Menschen tödlich sein können! Dieser Eingriff sollte nur von Personen durchgeführt werden, die sich der möglichen Konsequenzen bewusst sind und dieses Risiko eingehen möchten. Dazu gehört auch, dass die Box während des Umbaus oder danach irreparabel beschädigt werden könnte und dann nur noch als Briefbeschwerer taugt.

Bitte lest euch dieses HowTo aufmerksam bis zum Ende durch bevor ihr anfangt (das gilt auch für die anderen HowTos).

Sämtliche Umbaumaßnahmen werden auf eigene Gefahr durchgeführt! Wer dies nicht akzeptiert möge bitte nicht weiterlesen.

Fangt nicht an bevor ihr den Vorgang verstanden habt!


Allgemeines

Der Umbau von Half-Duplex auf Full-Duplex ermöglicht höhere Datentransferraten über die Ethernet Schnittstelle der Dbox. Hierdurch kann z. B. mit deutlich weniger Problemen das Fernsehsignal über das Netzwerk gestreamt werden. Transferraten von über 9Mbit/s können so erziehlt werden.

Leider beinhaltet der Umbau nicht die Autonegotiation - also die automatische Erkennung von Full-Duplex. Entsprechend muss die Gegenstelle vom Netzwerk manuell auf Full-Duplex umgeschaltet werden. Zusätzlich muss die Software der Dbox ebenfalls angepasst werden.


Hardwareänderungen

Je nach Model sind auf der Dbox2 unterschiedliche Transceiver-Chips verbaut. Daher ist der Hardwareumbau auch unterschiedlich.

Es gibt sowohl Dboxen mit LXT905 von Intel/LevelOne als auch Dboxen mit Fujitsu MB86961A Transceiver gibt. Von beiden Chips gibt es jeweils 2 unterschiedliche Bauformen. Den LXT905 gibt es als LQFP Version mit 32 Pins (LXT905LC) und als PLCC Version mit 28 Pins (LXT905PC). Die PLCC Version wird aber wohl in keiner Dbox2 verwendet. Der MB86961A von Fujitsu ist als MB86961APD-G mit 44 Pins (PLCC Version) und als MB86961APF-G mit 48 Pins erhältlich.


Bekannte Hardware-Kombinationen

Hersteller Ausführung Transceiver Pins Bauform Pin
Nokia Avia600 MB86961APF-G 48 PQFP 28
Nokia Avia500 MB86961APD-G 44 PLCC 21
Philips alle MB86961APF-G 48 PQFP 28
Sagem alle LXT905LC 32 LQFP 6

Lxt905lc.png Mb86961apf.png Mb86961apd.png

Der entsprechende Pin muss jeweils auf Masse gelegt werden. Die Masse findet sich z. B. am Gehäuse.

Sagem mit LevelOne LXT905LC

Die Sagem Dbox2 mit LevelOne LXT905LC Transceiver mit 32-Pin LQFP Layout, kann durch Verbinden des Pins 6 mit Masse von Halfduplex-Mode auf Fullduplex geschaltet werden.

Wenn als Verbindung ein Schalter eingesetzt wird kann problemlos vom Full-Duplex wieder auf Half-Duplex umgeschaltet werden. Hier wurde ein Schloss verwand um nicht aus Versehen den Schalter zu betätigen.

LevelOne LXT905LC LQFP Version
Rückansicht

Nokia mit MB86961APF-G

Die Nokia Box, kann durch Verbinden des Pins 28 mit Masse - hier am Gehäuse - umgeschaltet werden. Auf dem Chip selbst steht nur die Bezeichnung "MB86961A" (28 Pins). Wichtig ist es zur Identifikation dieses Chips die Anzahl der Pins zu zählen um Verwechselungen mit MB86961APD-G (44 Pin) auszuschließen.

MB86961APF-G


Software Anpassung

Der Full-Duplex Support wurde im CVS am 2.06.2008 eingepflegt. Entsprechend muss ein Image verwendet werden, dass nach diesem Datum erstellt wurde.

Die Aktivierung vom Full-Duplex erfolgt in der Datei /var/tuxbox/boot/boot.conf.

Erforderlich ist folgende Zeile innerhalb dieser Datei:

baudrate=9600 dbox_duplex=n

Folgende Werte sind erlaubt:

dbox_duplex=0 : Full-Duplex disabled
dbox_duplex=1 : Full-Duplex enabled
dbox_duplex=2 : Full-Duplex forced

Meistens sollte dbox_duplex=1 funktionieren.

Nach der Anpassung muss die Dbox neu gestartet werden damit die Änderung übernommen wird.


Anpassung der Gegenstelle

Die Gegenstelle (also das andere Ende des Netzwerkkabel) muss angepasst werden. Hier einige Beispiele mit der Bitte um Erweiterung dieser Seite:

Windows

Über den Gerätemanager kann die Netzwerkkarte auf "Full-Duplex mit 10 Mbit/s" eingestellt werden.

FRITZ!Box

Mit dem cpmaccfg Tool kann der verwendete Anschluss (1 - 4) umgestellt werden:

cpmaccfg spme <Port> 10baseT-FD

In der debug.cfg kann die Anpassung automatisiert werden, damit auch nach einem Neustart der Fritz!Box die Umstellung übernommen wird.


Test

Zum Testen ob alles funktioniert empfiehlt sich das Programm NetIO. Beispiel von einer Nokia Dbox:

NETIO - Network Throughput Benchmark, Version 1.26
(C) 1997-2005 Kai Uwe Rommel

TCP connection established.
Packet size  1k bytes:  1173 KByte/s Tx,  1100 KByte/s Rx.
Packet size  2k bytes:  1174 KByte/s Tx,  1098 KByte/s Rx.
Packet size  4k bytes:  1170 KByte/s Tx,  1122 KByte/s Rx.
Packet size  8k bytes:  1168 KByte/s Tx,  1123 KByte/s Rx.
Packet size 16k bytes:  1158 KByte/s Tx,  1131 KByte/s Rx.
Packet size 32k bytes:  1168 KByte/s Tx,  1123 KByte/s Rx.


Bekannte Probleme

  • Mit dem Umbau der Hardware ohne Anpassung der Software funktioniert das Netzwerk zwar stabil - aber mit deutlich geringerem Durchsatz.
  • Der Full Duplex Umbau eignet sich nicht für CIFS Mounts. Wenn die Datenrate ca. 6500kbps übersteigt, hängt die Box und ist nicht mehr bedienbar. Windows Nutzer sollten sich daher einen NFS Server installieren (z.B. SFU)


Weblinks

Die Diskussion zu diesem Thema findet ihr hier