Hardware:dbox2:FullDuplexUmbau

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Version vom 4. Juni 2008, 21:21 Uhr von Therket (Diskussion | Beiträge) (Konfiguration der Netzwerkbrücke auf Windows XP)
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Achtung

Alles was ihr mit dieser Anleitung eurer DBox2 antut, geschieht auf eigene Gefahr. Wir übernehmen keine Haftung für irgendwas. Bitte achtet auch darauf, dass die DBox2 euer Eigentum sein muss. Auf keinen Fall solltet ihr diese Modifikationen an einer Mietbox durchführen!

Da an der Box Hardwaremodifikationen durchgeführt werden, erlischt natürlich eine eventuell vorhandene Garantie oder Gewährleistung. Außerdem muss die Box dazu natürlich geöffnet werden, wodurch man mit sehr hohen Spannungen in Berührung kommen kann, die für den Menschen tödlich sein können! Dieser Eingriff sollte nur von Personen durchgeführt werden, die sich der möglichen Konsequenzen bewusst sind und dieses Risiko eingehen möchten. Dazu gehört auch, dass die Box während des Umbaus oder danach irreparabel beschädigt werden könnte und dann nur noch als Briefbeschwerer taugt.

Bitte lest euch dieses HowTo aufmerksam bis zum Ende durch bevor ihr anfangt (das gilt auch für die anderen HowTos).

Sämtliche Umbaumaßnahmen werden auf eigene Gefahr durchgeführt! Wer dies nicht akzeptiert möge bitte nicht weiterlesen.

Fangt nicht an bevor ihr den Vorgang verstanden habt!


Allgemeines

Der Umbau von Half-Duplex auf Full-Duplex ermöglicht höhere Datentransferraten über die Ethernet Schnittstelle der Dbox2. Das Fernsehsignal kann somit deutlich besser über das Netzwerk gestreamt werden. Transferraten von über 9Mbit/s sind möglich.

Neben der Anpassung der Hardware muss auch die Software der Dbox angepasst werden.

Leider beinhaltet der Umbau nicht die Autonegotiation - also die automatische Erkennung von Full-Duplex. Entsprechend muss die Gegenstelle vom Netzwerk manuell auf Full-Duplex umgeschaltet werden.


Hardwaremodifikation

Die Änderung der Hardware erfordert eine kleine Lötbrücke direkt am Netzwerk-Chip. Hierzu muss als erstes der richtige Chip gefunden werden. Je nach Dbox Modell sind unterschiedliche Chips verbaut:

Hersteller Ausführung Transceiver Pins Bauform Pin
Nokia AViA500 MB86961APD-G 44 PLCC 21
Nokia AViA600 MB86961APF-G 48 PQFP 28
Philips alle MB86961APF-G 48 PQFP 28
Sagem alle LXT905LC 32 LQFP 6


Als nächstes gilt es den richtigen Pin zu identifizieren:

Mb86961apd.png|Mb86961apf.png|Lxt905lc.png


Der Umbau der Hardware besteht darin den entsprechenden Pin mit Masse zu verbinden. Die Masse findet sich z. B. am Gehäuse.


Sagem mit LevelOne LXT905LC

LevelOne LXT905LC LQFP Version

Wenn als Verbindung ein Schalter eingesetzt wird kann problemlos vom Full-Duplex wieder auf Half-Duplex umgeschaltet werden. Hier wurde ein Schloss verwand um nicht aus Versehen den Schalter zu betätigen. Vorsicht: Das Umschalten sollte nur erfolgen wenn die Dbox ausgeschaltet ist!

Rückansicht


Nokia mit MB86961APF-G

In dieser Nokia Box wurde Pin 28 mit dem Gehäuse verbunden. Auf dem Chip selbst steht nur die Bezeichnung "MB86961A" - zur einwandfreien Identifizierung sollten die Pins gezählt werden (48 Pins).

MB86961APF-G


Software Anpassung

Der Full-Duplex Support wurde im CVS am 2.06.2008 eingepflegt. Entsprechend muss ein Image verwendet werden, das nach diesem Datum erstellt wurde.

Die Aktivierung des Full-Duplex erfolgt unter Neutrino -> Einstellungen -> Treiber- und Bootoptionen -> FullDuplex Mode.

Die Änderungen werden nach dem nächsten Booten wirksam.


Konfiguration der Gegenstelle

Die Gegenstelle (also das andere Ende des Netzwerkkabel) muss angepasst werden. Hier einige Beispiele mit der Bitte um Erweiterung dieser Seite:

Windows

Über den Gerätemanager kann die Netzwerkkarte auf "Full-Duplex mit 10 Mbit/s" eingestellt werden.

Einen Rechner mit Windows XP (Windows 2000 und älter funktioniert hier leider nicht) kann man auch als Switch mißbrauchen und somit die DBox trotz Full-Duplex Umbau ins Heim-Netz einhängen. Der PC muss dafür mit 2 Netzwerkkarten ausgestattet sein, eine für die DBox (fest eingestellt auf 10MBit Fdx) und eine für das restliche Netzwerk. Über die Systemsteuerung richtet man eine "Netzwerkbrücke" ein. Damit ist der Rechner an beiden physischen Netzwerkkarten über die gleiche IP erreichbar und routet die Pakete von und zur DBox völlig transparent durch.

FRITZ!Box

Mit dem cpmaccfg Tool kann der verwendete Anschluss (1 - 4) umgestellt werden:

cpmaccfg spme <Port> 10baseT-FD

In der debug.cfg kann die Anpassung automatisiert werden, damit auch nach einem Neustart der FRITZ!Box die Umstellung übernommen wird.


Test

Zum Testen ob alles funktioniert empfiehlt sich das Programm NetIO. Beispiel von einer Nokia Dbox:

NETIO - Network Throughput Benchmark, Version 1.26
(C) 1997-2005 Kai Uwe Rommel

TCP connection established.
Packet size  1k bytes:  1173 KByte/s Tx,  1100 KByte/s Rx.
Packet size  2k bytes:  1174 KByte/s Tx,  1098 KByte/s Rx.
Packet size  4k bytes:  1170 KByte/s Tx,  1122 KByte/s Rx.
Packet size  8k bytes:  1168 KByte/s Tx,  1123 KByte/s Rx.
Packet size 16k bytes:  1158 KByte/s Tx,  1131 KByte/s Rx.
Packet size 32k bytes:  1168 KByte/s Tx,  1123 KByte/s Rx.

Werte oberhalb von 1000 KByte/s zeigen, dass alles funktioniert.

Werte im Bereich von ca. 600-900 KByte/s zeigen, dass Hardwaremodifikation nicht erfolgreich war.

Werte deutlich unter 500 KByte/s zeigen, dass die Software oder die Gegenstelle nicht korrekt eingestellt wurden.


Bekannte Probleme

  • Mit dem Umbau der Hardware ohne Anpassung der Software funktioniert das Netzwerk zwar stabil - aber mit deutlich geringerem Durchsatz.
  • Der Full Duplex Umbau eignet sich nicht für CIFS Mounts. Wenn die Datenrate ca. 6500kbps übersteigt, hängt die Box und ist nicht mehr bedienbar. Windows Nutzer sollten sich daher einen NFS Server installieren (z.B. SFU)
  • Kernel 2.6 funkioniert noch nicht (Stand 4.06.2008)


Weblinks

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