fstab
Unter unixartigen Betriebssystemen existiert eine Datei /etc/fstab, die eine Liste aller zu einzuhängenden Laufwerke und Dateisysteme enthält. Die verwendbaren Optionen unterscheiden sich oft je nach Plattform, Dateisystem und Alter des Betriebssystems.
Beispiel einer fstab von einem Tuxbox System:
# Device Mountpoint FStype Options Dump Pass# /dev/ide/host0/bus0/target0/lun0/part1 swap swap noauto 0 0
In den Tuxbox-Images wird diese Datei derzeit nur für das Einhängen von zusätzlichen Laufwerken wie Festplatte oder MMC's verwendet. fstab wird standardmäßig beim Bauen von Images bzw. Yadd's als leere Datei angelegt (siehe CVS) und ist nur mit Kommentaren versehen. In Bezug auf den inzwischen verbreiteten Einsatz von IDE-Interfaces, mit denen auch mehr als eine Festplatte betrieben werden kann, wird fstab inzwischen genutzt. Einträge wie
proc /proc proc defaults 0 0 tmpfs /tmp tmpfs defaults 0 0 sysfs /sys sysfs noauto 0 0 devpts /dev/pts devpts noauto 0 0werden systembedingt (unterschiedliche Beschreibbarkeit der Flashpartitionen) statisch schon beim Inititalisieren vorgenommen. Es wird auch in den Tuxbox-Images eine alternative fstab in /var/etc verwendet, sofern /etc/ nicht beschreibbar ist (siehe IDE-Setup)
Die Bedeutung der verschiedenen Felder:
- Device: Pfadname der Gerätedatei.
- Mountpoint: Angabe, an welcher Stelle gemountet werden soll.
- FStype: Typ des Dateisystems.
- Optionen: rw bezeichnet "lesen/schreiben", ro "nur-lesen", noauto kennzeichnet Dateisysteme, die nicht sofort gemountet werden sollen usw. Unter Linux verbreitet ist die Option defaults, die den Optionen rw,suid,dev,exec,auto,nouser,async entspricht.
- Dump: Falls das Backup-Programm dump dieses Dateisystem sichern soll, steht hier ein Wert ungleich 0. (für Tuxbox nicht vorgesehen)
- Pass (Durchgang Nr.): Das Wurzeldateisystem ("root") hat hier eine 1, im Regelfall alle sonstigen auf Festplatten befindlichen Dateisysteme eine 2, alles andere (Pseudodateisysteme, Netzdateisysteme, nicht automatisch gemountete Dateisysteme) eine 0.
Die Reihenfolge der Zeilen sowie die Anzahl der Leerzeichen in einer Zeile ist grundsätzlich ohne Belang. Einige Betriebssysteme nehmen automatische Einträge innerhalb der Datei vor und formatieren diese dabei neu. Das ist insbesondere bei den großen RPM-basierten Linux-Distributionen der Fall. Die Mechanismen, mit denen dabei festgestellt wird, ob es sich um einen automatischen Eintrag handelt (der wieder entfernt werden kann und muss) oder um einen manuellen, unterscheiden sich dabei frappierend. Insbesondere ist bei einigen Distributionen daher überhaupt davor zu warnen, manuelle Änderungen an der fstab/vfstab vorzunehmen.
Sollten in dieser Datei Bootbereiche oder wichtige Filesyteme gemountet sein, kann der Verlust dieser Datei oder deren Beschädigung in den meisten Fällen zu einem nicht mehr bootbaren System führen. Dies ist aber, wie bereits erwähnt, bei Tuxbox-Images nicht zwingend der Fall.